Trotzdem kommt die Kampagne für ein Verbot der AfD zur Unzeit und wird wohl scheitern. Über ein etwas erweitertes linkes Milieu hinaus wird kein Gedanke an ein Verbot der AfD verschwendet. Die Ampel-Parteien, CDU/CSU und BSW denken darüber nach, wie sie AfD-Wähler*innen zurückgewinnen, indem sie Forderungen der Rechten aufgreifen. Ein AfD-Verbot zu fordern, steht dem entgegen. Es würde nämlich auch erfordern, sich mit den Inhalten der extrem Rechten auseinanderzusetzen und sie offensiv abzulehnen. Das entspricht gerade nicht der Stimmung in Deutschland. Deshalb wird die Kampagne für ein AfD-Verbot leider nicht auf die nötige Resonanz stoßen.
Der Kampf gegen die AfD bleibt erst mal Handarbeit. Initiativen, wie die gegen den AfD-Parteitag Ende Juni in Essen, mobilisieren nach Jahren der antifaschistischen Lethargie erstmals wieder ernsthaft gegen ein Großereignis der Partei. Das ist ein Anfang, auf den sich aufbauen lässt. Steht man zusammen auf der Straße gegen die AfD, kann es auch gelingen, größere und erfolgreichere Bündnisse gegen die extreme Rechte zu schmieden. Es ist auch ein Kampf um Stimmungen und Emotionen.
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