Neue Bundesregierung muss Jugend ein Angebot machen

„Die neue Bundesregierung muss der Jugend ein
Angebot machen“, fordern Lisi Maier und Tobias Köck, Vorsitzende des
Deutschen Bundesjugendrings: „Bisher ist noch keine gute
Jugendpolitik erkennbar, sie muss ins Regierungsprogramm.“

Jugend wird als eigenständige Lebensphase nicht ernst genommen,
obwohl die alte und bald neue Bundesregierung die Bedeutung der
Jugendphase im 15. Kinder- und Jugendbericht beschrieben hat. Jugend
heißt kurz gefasst: Selbst bestimmen, Identität entwickeln, Welt
verändern. „Eine gute Jugendpolitik stärkt deswegen Beteiligung und
Demokratie, schafft Freiräume und fördert Engagement“, sagt Maier.
Gute Jugendpolitik bedeutet konkret: Das Wahlalter bei Europa- und
Bundestagswahlen auf mindestens 16 Jahre senken. Wirkungsvolle
Beteiligungsprozesse von der Kommune bis Europa verankern. Einen
Jugendcheck etablieren.

Der Ausbau der Ganztagsschule raubt Kindern und Jugendlichen
Freiräume, in denen sie sich entfalten können. Ganztagsbetreuung
dient vor allem Eltern zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
„Kinder und Jugendliche hätten ihre Eltern lieber zu Hause als am
Arbeitsplatz. Neue Arbeitszeitmodelle mit guter,
geschlechtergerechter Bezahlung wären jugend- und
familienfreundlicher als der Ausbau von Fremdbetreuung“, sagt Köck.
Gute Jugendpolitik investiert in Bildung und Ausbildung, sie schafft
zum Beispiel Schulgebäude, an denen alles funktioniert und nicht
Farbe von Wänden blättert. Sie schafft Lehrerstellen und stärkt die
Schülermitwirkung. Und sie sorgt für faire Vergütung in der
Berufsausbildung.

Gute Jugendpolitik macht Engagement möglich. CDU, CSU und SPD
wollen ehrenamtliches Engagement besser fördern. „Konkret können sie
den BaföG-Bezug verlängern, wenn sich junge Menschen neben Studium
und Ausbildung engagieren“, fordert Maier.

Gute Jugendpolitik endet auch nicht an deutschen Grenzen, sie muss
in Europapolitik eingewebt werden. „Die europapolitischen Visionen
des Sondierungspapieres sind gut, wir setzen aber auf eine konkrete
Ausgestaltung vor allem im jugend-, bildungs-, und sozialpolitischen
Bereich“, sagt Köck.

Der Deutsche Bundesjugendring vertritt als Arbeitsgemeinschaft der
Jugendverbände und Jugendringe Interessen von sechs Millionen jungen
Menschen.

Pressekontakt:
Michael Scholl
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