neues deutschland: Abgewiesenes Vergewaltigungsopfer: Kein Geld für Ideologen!

Dass zwei katholische Krankenhäuser mindestens eine
Vergewaltigte abwiesen, ist ein Skandal. Bei allem PR-Geeiere um
angebliche Kommunikationsprobleme dürfte nämlich eins gewiss sein:
Die Ärzte, die dem traumatisierten sowie an Körper und Seele
verletzten Opfer Behandlung und Spurensicherung verweigerten,
handelten aus Angst. Aus Angst vor fristloser Kündigung. Denn die
katholische Kirche lehnt Abtreibungen strikt ab. Mehr als jedes
dritte deutsche Krankenhaus ist in kirchlicher Trägerschaft – eine
beinahe kostenlose Werbung für die beiden Staatskirchen. Wie die
weltliche Konkurrenz werden sie nicht überwiegend von spendablen
Kirchenfürsten, sondern von Krankenkassen und Bundesländern
finanziert. Gesetzgeber und Kontrollinstanzen sind auch deshalb
aufgefordert, ein wichtiges Prinzip in Medizin und Pflege
durchzusetzen: die Ideologiefreiheit. Wer aus ideologischen Gründen,
die er für »ethisch« hält, einem Patienten Behandlung und Medikation
verweigert, darf nicht mit öffentlichen Geldern genährt werden.
Kliniken sollten von Trägern ohne missionarischen Eifer betrieben
werden. Am besten von öffentlichen. Am Kölner Skandal kann nicht
verwundern, dass Joachim Kardinal Meisner seine Finger im Spiel
hatte. Der Hassprediger, Soldatenfreund und Schwulenverachter setzte,
zusammen mit einer »Ethikkommission«, die »ethischen« Grundlagen für
ein in jeder Hinsicht unmenschliches Handeln. Möge ihn der Teufel
holen!

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