Nachdem in den vergangenen Jahren in Brandenburg
die Deichsanierung an Elbe und Oder Vorrang hatte, genießt nun die
Schwarze Elster mit ihren teilweise 100 Jahre alten Dämmen Priorität.
Das sagte Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (LINKE) im
Interview mit der Tageszeitung „neues deutschland“
(Donnerstagausgabe). „Für Elsterwerda, Bad Liebenwerda und Herzberg
sowie für Ortrand an der Pulsnitz werden die Planungsunterlagen für
den Hochwasserschutz im Rahmen der Hochwasserrisikoplanung in Kürze
fertig sein“, erklärte Tack. „Da geht es auch um die Schaffung von
Überflutungsflächen, um dem Fluss wieder mehr Raum zu geben, denn er
ist zu 90 Prozent durch Deiche eingeengt.“ Dass es trotz Unruhe vor
Ort Jahre gedauert hat, begründete die Ministerin mit den Finanzen.
„Wenn die Zeiten ruhig sind, fordern uns alle gern zum Sparen und
immer wieder Sparen auf. Und trotzdem müssen wir 1500 Kilometer
Deiche im Land instand halten! Wir können also nicht alles auf einmal
machen! Hochwasserschutz ist eine gewaltige Generationenaufgabe.“ Bei
Arnsnesta an der Schwarzen Elster war beim Hochwasser vor einer Woche
ein Deich an der selben Stelle gebrochen wie schon 2010.
Zu der Frage, wer nun den Titel des Deichgrafs beanspruchen könne
– Ministerpräsident Matthias Platzeck, Innenminister Dietmar Woidke
(beide SPD) oder sie selbst – sagte Tack: „Ach wissen Sie, die Dinge
sind nie von einem allein zu meistern, und vielleicht sind wir ja
einfach mal ein ganz gutes rot-rotes Kollektiv. Die eigentlichen
Heldinnen und Helden sind ohnehin die Einsatzkräfte des
Katastrophendienstes und die vielen Helferinnen und Helfer vor
Ort…“
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