NOZ: DPolG-Chef Wendt: Fußball-Einnahmen an die Polizisten im Einsatz auszahlen

DPolG-Chef Rainer Wendt: Fußball-Einnahmen an
die Polizisten im Einsatz auszahlen

Polizeigewerkschaft fordert nach Bremer Urteil auch Gebühren bei
anderen Großveranstaltungen

Osnabrück. Nach dem Urteil zu Polizeikosten bei Fußballspielen
fordert der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG),
Rainer Wendt, die zu erwartenden Gebührenzahlungen der
Fußballverbände komplett an die Polizei-Einsatzkräfte auszuzahlen. Im
Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag) sagte
Wendt: „Das Geld muss als Zulage an die Polizisten, die im Einsatz
sind, ausgezahlt werden. Die Millionen dürfen nicht im Haushalt
verschwinden.“ Der Gewerkschaftschef fügte hinzu: „Beim Fußball
laufen 20-jährige Millionäre in kurzen Hosen über den Rasen und für
die Einsatzkräfte ist kein Geld da. Das kann nicht sein.“ Wenn ein
Bürger den Staat in Anspruch nehme und etwa einen Reisepass
beantrage, müsse er auch eine Gebühr dafür zahlen. „Beim Fußball muss
es entsprechend Gebührenbescheide für die Fußballverbände geben.“ Der
Schutz der Fußballstadien kostet nach Berechnungen der Gewerkschaft
pro Saison rund 100 Millionen Euro Steuergeld. Die Hälfte davon
sollte als pauschale Gebühr von den Fußballverbänden gezahlt werden,
forderte Wendt. Die Polizei stößt laut Gewerkschaft zunehmend an ihre
Grenzen, auch die Personalkosten schießen in die Höhe.

Nach Ansicht von Wendt sollten Bundesländer auch bei anderen
kommerziellen Großveranstaltungen wie etwa Rockkonzerten und
Eishockeyspielen das Geld für den Polizeieinsatz von den
Veranstaltern zurückfordern. „Überall da, wo viel Geld verdient wird,
sollten die Veranstalter entsprechende Gebühren entrichten“, sagte
Wendt.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell