NOZ: Fall Skripal: Ramelow warnt vor Eskalation

Fall Skripal: Ramelow warnt vor Eskalation

„Man kann nicht einfach Russland an den Pranger stellen und
glauben, das sei die Lösung“

Osnabrück. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat im Streit
mit Russland zur Deeskalation aufgerufen. Der Linken-Politiker sagte
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag) angesichts der Reaktionen
auf den Fall Skripal, „das haben wir alles im Kalten Krieg gehabt.
Als wenn wir das alles vergessen hätten, dass auf den einen Boykott
immer der andere kam.“

Er wisse nicht, welches Land mit welchen Geheimdiensten was genau
unternehme. „Ich weiß aber, dass Schuldzuweisungen nicht
weiterhelfen“, sagte Ramelow. „Ich verurteile die Ermordung von
Menschen, aber man kann nicht einfach Russland an den Pranger stellen
und glauben, das sei die Lösung.“

Der Erfurter Regierungschef sprach sich stattdessen für einen
konstruktiven politischen Dialog aus. „Wir sollten uns eine
europäische Friedensunion denken, zu der Russland gehört. Wir sollten
uns fragen, wie der KSZE-Prozess neu aufgesetzt werden kann. Wir
haben völlig vergessen, dass Europa über den KSZE-Prozess verändert
worden ist. Stattdessen sind wir mitschuldig an Toten in der Ukraine
und an Toten in Syrien, weil wir die Konflikte nicht befrieden,
sondern laufen lassen, und die Amerikaner fuhrwerken überall mit
herum.“

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