Finanzhilfe für Terroropfer: Weißer Ring lehnt
pauschale Entschädigungen ab
Verbandsvorsitzende Müller-Piepenkötter: Keine Schlechterstellung
von Opfern
Osnabrück. Im Gegensatz zum Opferbeauftragten Kurt Beck fordert
der Weiße Ring für die Terroropfer des Berliner Weihnachtsmarkts
keine pauschalen, sondern weiterhin individuell angepasste
Entschädigungen. In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“ (Donnerstag) sagte die Bundesvorsitzende Roswitha
Müller-Piepenkötter: „Mit Pauschalsätzen ist es nicht getan.“ Die
Verbandsvorsitzende fügte hinzu: „Keinesfalls dürfen beispielsweise
Renten- und Versorgungsansprüche zugunsten pauschaler
Entschädigungssätze gekürzt werden.“ Dies wäre „eine
Schlechterstellung der Opfer und Hinterbliebenen, die wir so nicht
hinnehmen können.“
Der Opferbeauftragte der Bundesregierung Beck hatte zuvor seine
Bilanz vorgelegt und höhere Entschädigungen für Hinterbliebene und
Verletzte gefordert. Beck spricht von pauschalen
Entschädigungssätzen. Es sei eine zentrale Forderung des Weißen
Rings, dass allen Opfern und Hinterbliebenen „unabhängig davon, ob
sie Deutsche sind und ob der Tatort in Deutschland liegt,
uneingeschränkte Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz
zustehen müssen“, sagte die Verbandsvorsitzende.
Der Weiße Ring begrüßte die von Beck vorgeschlagenen Anlaufstellen
für Betroffene eines Terroranschlags auf Bundes- und Landesebene.
Diese seien „gut und sehr sinnvoll“, sagte Müller-Piepenkötter.
Solche Anlaufstellen müssten Opfern und Hinterbliebenen Informationen
bereitstellen und Entschädigungsanträge nach dem
Opferentschädigungsgesetz sowie Anträge für beispielsweise Renten-
und Krankenversicherung entgegennehmen.
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