„Gorch Fock“: Steuerzahlerbund fordert
sofortigen Stopp der Reparatur des „Pleiten-Pech-und-Pannen-Schiffs“
Geschäftsführer Kersten: Öffentlichkeit wurde in die Irre geführt
– Marine muss personelle Konsequenzen ziehen
Osnabrück. Angesichts der drohenden Insolvenz der Elsflether
Werft, in der das Marine-Segelschulschiff „Gorch Fock“ repariert
wird, fordert der Bund der Steuerzahler einen sofortigen Stopp der
Sanierungsarbeiten an dem Schiff. In einem Gespräch mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ sagte der Geschäftsführer des Bundes der
Steuerzahler Schleswig-Holstein, Rainer Kersten: „Seit zehn Jahren
wurden Millionen an Steuergeldern für die Sanierung der „Gorch Fock“
sinnlos verschwendet. Dabei war schon damals klar, dass das
Segelschulschiff nicht mehr zu retten ist, weil der Rumpf völlig
verrostet ist.“ Die Marine müsse die „Gorch Fock“ sofort abwracken
und dann den Bau eines neuen Schulschiffes prüfen oder mit anderen
Staaten zusammen ein Schulschiff betreiben: „Das alles wäre für den
Steuerzahler günstiger.“
Nach Ansicht des Verbandes muss der Steuerzahler dafür herhalten,
dass die Marine die „Gorch Fock“ alleine aus Prestigegründen erhalten
will. Kersten sagte: „Die Vorstellung, dass die „Gorch Fock“ wieder
ein Aushängeschild der Marine wird, ist eine Illusion. Dieses
Schulschiff wird als Pleiten-Pech-und-Pannen-Schiff in die Geschichte
eingehen. Als Schiff, das der Marine unter den Händen weggerostet ist
und auf dem es zwei Todesfälle von Kadetten gab.“
Der Steuerzahlerbund kritisierte, dass falsche Informationen
veröffentlicht wurden: „Die Werftleitung und die Marineführung haben
bewusst ein Schauspiel aufgeführt, um der Öffentlichkeit
vorzutäuschen, dass das Schiff noch gerettet werden kann“, sagte
Kersten. „Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen muss die Sache
dringend aufklären und personelle Konsequenzen ziehen.“
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