Tierwohl: Handelsketten arbeiten an
einheitlicher Fleischkennzeichnung
Vierstufiger Kompass soll Haltungsbedingungen anzeigen – Edeka und
Rewe bestätigen Gespräche
Osnabrück. Die großen deutschen Supermarktketten arbeiten an einer
einheitlichen Fleischkennzeichnung. Das berichtet die „Neue
Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf Branchenkreise. Ziel soll
demnach ein einheitlicher sogenannter Haltungskompass auf den
Verpackungen bei Edeka, Rewe sowie Aldi und Lidl sein. Discounter
Lidl hatte als erstes Unternehmen eine solche Kennzeichnung
eingeführt, mehrere Konkurrenten haben zwischenzeitlich nachgezogen.
Nun soll der Kompass offenbar vereinheitlicht werden.
Im Gespräch sind laut „NOZ“ vier Stufen, durch die der Verbraucher
erkennen soll, wie das Tier gelebt hat: Stufe eins könnte dabei der
gesetzliche Standard, Stufe vier Bio-Fleisch sein. Auch das geplante
staatliche Tierwohllabel soll in den Kompass integriert werden. Ein
Edeka-Sprecher sagte dem Blatt, sein Verbund sehe das Bedürfnis nach
„einer branchenweit einheitlichen Kennzeichnung der Haltungsformen“
bei Schwein, Rind und Huhn. „Edeka setzt sich in entsprechenden
Gremien für eine solche gemeinsame Lösung ein, mit dem Ziel, den
Verbrauchern eine transparente und nachvollziehbare Information am
Produkt und an den Frischetheken zu ermöglichen.“ Bei Rewe hieß es
auf Anfrage, man nehme „am Dialog für eine Branchenlösung“ teil.
Nach Informationen der „NOZ“ laufen die Gespräche auf Ebene der an
der privatwirtschaftlichen „Initiative Tierwohl“ beteiligten
Handelsunternehmen. Diese zahlen in einen Fonds ein, aus dem bessere
Haltungsbedingungen in Ställen finanziert werden sollen. Die
Bundesregierung arbeitet seit einigen Jahren zudem an einem
freiwilligen staatlichen Tierwohllabel.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) teilte kürzlich
mit, dass die ersten entsprechend gekennzeichneten Produkte ab
Frühjahr 2020 in den Supermärkten zu finden sein sollen.
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