NOZ: NOZ: Günther: Merkel bereitet alles für die Zeit nach ihrem Rückzug vor

Günther: Merkel bereitet alles für die Zeit nach
ihrem Rückzug vor

Kieler Regierungschef sieht Verjüngung der CDU-Spitze auf gutem
Weg – „Es ist nie jemand allein die Zukunft einer Partei“

Osnabrück. Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel
Günther (CDU) sieht die Führungsspitze der Christdemokraten im
Umbruch. „Es ist nie jemand allein die Zukunft einer Partei“, sagte
er im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag) mit
Blick auf CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Wir haben
viele neue Ministerpräsidenten. Wir haben ein Bundeskabinett, das auf
CDU-Seite mit jungen Frauen und Männern fast völlig umgebildet
wurde“, gab Günther zu bedenken. „Daher glaube ich, Angela Merkel
bereitet alles vor, damit die CDU auch nach ihr eine erfolgreiche
Zukunft hat.“

Günther selbst zählt seit seinem Wahlsieg im Mai 2017 auch auf
Bundesebene zu den Nachwuchshoffnungen seiner Partei. In
unionsinternen Auseinandersetzungen hatte er sich stets auf die Seite
Merkels gestellt – zuletzt im Streit um Zurückweisungen von
Asylbewerbern an den deutschen Grenzen. Zur seit Längerem schwelenden
Debatte um die Nachfolge der Parteichefin sagt der 45-Jährige nun:
„Niemand wird bestreiten, dass es eine Zeit geben wird, in der sie
nicht mehr Bundesvorsitzende und Kanzlerin sein wird, und das weiß
sie auch.“ Merkel will sich Anfang Dezember beim Bundesparteitag in
Hamburg als CDU-Chefin zur Wiederwahl stellen.

Eigene bundespolitische Ambitionen wies Günther, der auch
CDU-Landesvorsitzender ist, zugleich zurück. „Mein Herz schlägt für
Schleswig-Holstein, und dass ich bundesweit ein wenig aktiv bin,
kommt unserem Land auch zugute“, sagte er. In einer Umfrage wurde der
Kieler Regierungschef jüngst zum zweitbeliebtesten
Ministerpräsidenten Deutschlands gekürt – nach gerade einmal einem
Jahr im Amt: Zwei Drittel der Schleswig-Holsteiner zeigten sich mit
seiner Arbeit zufrieden.

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