NRZ: Eins zu Eins – Kommentar zu Obama von Dirk Hautkapp

Barack Obama hat im Fernseh-Boxen mit Mitt Romney
ein 1:1 erzwungen. In Stil, Haltung, Ausstrahlung und der
Skrupellosigkeit beim Chancenverwerten war der Amtsinhaber Romney auf
coole Weise überlegen. Alles spricht dafür, dass Mitt Romney beim
letzten Aufeinandertreffen vor einem Millionenpublikum am Montag
wieder Wirkungstreffer kassiert. Das Thema dann: Außenpolitik. Romney
ist außenpolitisch bisher eine Nullnummer. Wer noch nicht mal die
Steilvorlage der Katastrophe im US-Konsulat im libyschen Bengasi
(vier tote Amerikaner) in politische Münze eintauschen kann, ohne als
Depp dazustehen, der hat keine Commander-in-Chief-Maße. Aber fragen
wir einmal umgekehrt: Wer hat eigentlich verloren bei dieser zum
Showdown stilisierten Bürgersprechstunde? Alle noch unentschiedenen
Wähler. Mitt Romney hat immer noch keine glaubwürdige Erzählung
parat, wie er Schuldenabbau, Steuersenkungen und Anhebung des hohen
Militärhaushalts auf die Reihe kriegen will. Obama hingegen war nach
seinem hasenfüßigen Auftritt im ersten TV-Duell so mit
Romney-Piesacken beschäftigt, dass immer noch niemand weiß, was er
mit Amerika in einer zweiten Amtszeit anstellen will. Armer
Wechselwähler. Der 6. November ist offener denn je.

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