Offener Brief an den Präsidenten der Tiroler Festspiele Erl – ANHANG


 
Künstlerinnen, die zwischen 1998 und 2017 in Erl
tätig waren, wenden sich in einem Offenen Brief an die Leitung der
Festspiele und an die Öffentlichkeit.

Hier der Brief im Wortlaut.

* * *

Zwtl.: Offener Brief

An den Präsidenten der Tiroler Festspiele Erl Dr. Hans Peter
Haselsteiner Mühlgraben 56 a 6343 Erl

Wir, die Unterzeichneten, waren bei den Festspielen in Erl als
Künstlerinnen tätig. Die unangemessene Art, wie auf das Ansprechen
der dortigen Zustände reagiert wurde, macht es uns unmöglich, länger
über unsere eigenen Erfahrungen zu schweigen.

Wir sind direkt Betroffene, Zeuginnen oder Mitwissende
davon, dass es zu unserer Zeit anhaltenden Machtmissbrauch und
sexuelle Übergriffe von Seiten des künstlerischen Leiters gegeben
hat. Auch einige von uns waren solchen ausgesetzt: unerwünschtem
Küssen auf den Mund oder auf die Brust, Begrapschen unter dem
Pullover, Griff zwischen die Beine etc., von obszöner verbaler
Anmache ganz zu schweigen. Immer wieder wurden die Grenzen der
persönlichen Würde und des Respekts uns gegenüber missachtet und
überschritten. Regelmäßig waren wir der ungehemmten Aggression des
künstlerischen Leiters ausgesetzt. Massive seelische Gewalt in Form
von Mobbing, öffentlicher Bloßstellung, Demütigung und Schikane stand
an der Tagesordnung. Wer den Spielregeln nicht folgte, wurde mit
Repressalien und Ausgrenzung bestraft: Versprochene Rollenaufträge
und Verträge wurden zurückgezogen, die zuvor gelobte Leistung war
plötzlich nichts mehr wert oder wurde coram publico ins Lächerliche
gezogen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Wir sind empört, dass trotz der allseits bekannten Faktenlage die
notwendigen Konsequenzen noch immer auf sich warten lassen, sowohl
von Seiten der Präsidentschaft der Festspiele als auch von Seiten der
zuständigen Politik.

25. Juli 2018

Aliona Dargel, Violine, Weißrussland Bettine Kampp, Sopran,
Deutschland Ninela Lamaj, Violine, Albanien/Italien Julia Oesch,
Mezzosopran, Deutschland Mona Somm, Sopran, Schweiz

Die unterzeichnenden Künstlerinnen möchten mit diesem Schritt an
die Öffentlichkeit auch weitere Betroffene auffordern, sich zu
gemeinsamem Handeln zusammenzuschließen. Gerne wenden Sie sich
hierfür an voiceit@artbutfair.org

Rückfragehinweis:
Elisabeth Kulman
E-Mail: voiceit@artbutfair.org
Pressekontakt von Elisabeth Kulman:
Martin Kienzl
Mobil: + 43 699 11 36 42 45
E-Mail: mkienzl@hotmail.com
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