Rheinische Post: Deutsche Wirtschaft fordert Konzept für „Worst Case“ beim Euro

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag
(DIHK) hat die europäischen Regierungen aufgefordert, umgehend ein
Konzept für den Fall eines griechischen Euro-Austritts zu erarbeiten.
„Wir brauchen von der Politik jetzt sehr rasch ein Konzept, wie die
EU mit einem Austritt Griechenlands aus dem Euro umgehen würde“,
sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe). „Wenn die
Griechen die Sparmaßnahmen ablehnen, gehört der Worst Case zu den
möglichen Szenarien“, sagte Wansleben. Er warnte zugleich vor
einseitigen Schuldzuweisungen an die Adresse Griechenlands. „Wir
brauchen jetzt keine einseitigen Schuldzuweisungen nach dem Motto:
Die bösen Griechen machen uns den Euro kaputt“, sagte der
Verbandschef. In dem griechischen Referendum liege auch eine Chance
für Europa: „Es ist verständlich, dass das griechische Volk letztlich
selbst über ein Konzept entscheiden soll, das auf EU-Ebene verhandelt
wurde“, sagte Wansleben. „Auch müssen internationale Investoren mehr
berücksichtigen, dass sich demokratische Prozesse mittelfristig
lohnen, auch wenn sie kurzfristig zu Verzögerungen führen.“

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