Die „Manndeckung“, mit der NRW-Innenminister Jäger
ab sofort die Kreise von polizeibekannten Stadion-Schlägern einhegen
will, ist fußballerisch etwas aus der Zeit gefallen. Ob sie bei der
strafrechtlichen Abwehrarbeit sinnvoll eingesetzt werden kann, muss
sich erst noch erweisen.
Es ist zwar richtig, dass Polizei und Justiz ihre Arbeit künftig
besser koordinieren, um Randalierern im Fußball beizukommen. Etwa 150
Intensivtäter unter Millionen von friedlichen Fans an Rhein und Ruhr
halten die Ermittlungsbehörden Woche für Woche auf Trab und stacheln
Mitläufer im Umfeld der Stadien an.
Viel zu häufig wurden Delikte bei Auswärtsspielen isoliert
betrachtet und nicht ins Gesamtbild der notorischen Straftäter
eingefügt. Hier ist die Hoffnung auf härtere Strafen nicht
unberechtigt.
Nur sollte niemand den abschreckenden Effekt des neuen
Intensivtäter-Konzepts überschätzen. Polizeiliche „Manndeckung“ hin,
juristische „Raumdeckung“ her – bei der kleinen Gruppe der Hooligans,
die den Fußball zu ihrer Bühne erkoren haben, dürften sie kaum
nachhaltige Wirkung erzielen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de