WAZ: Für Seehofer wird es ungemütlich – Kommentar von Walter Bau

So schnell kann es gehen: Eben noch fuhr Horst
Seehofer für seine CSU eine satte absolute Mehrheit im Landtag ein –
und nun, gerade einmal neun Monate und eine Europawahl später, wird
bereits über seinen politischen Abgang spekuliert.

Diesen jähen Absturz hat der CSU-Chef allein sich selbst
zuzuschreiben. Seine Wahlkampftaktik, der AfD und ihren
anti-europäischen Parolen mit ähnlich kritischen Tönen Richtung
Brüssel Stimmen abzujagen, ist krachend gescheitert. Im Zweifel
wählen die Menschen eben das Original, nicht die Kopie.

Nun wagen sich in Bayern all jene Seehofer-Kritiker wieder auf die
Lichtung, die sich nach der siegreichen Landtagswahl ins Dickicht
verzogen hatten. An Gegnern des zur Selbstherrlichkeit neigenden
Parteichefs mangelt es in der CSU ohnehin nicht. Die Anwärter für
seine Nachfolge laufen sich schon warm. Es werden ungemütliche Zeiten
für Horst Seehofer.

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