WAZ: Fußballvereine unter Druck. Kommentar von Theo Schumacher

Königsblauen und Schwarzgelben sei der Siegesrausch
über ihre jüngsten Triumphe in der Champions League natürlich
gegönnt. Wir freuen uns mit ihnen. Aber auch das gehört leider zur
Bilanz: Außerhalb des Spielfelds zeigten beide Revier-Clubs zuletzt
nicht immer Premium-Qualität. Gewalt von Fans, die keine sind, bildet
nicht erst seit gestern die Schattenseite des Massenmagnets Fußball.
Tun die Profi-Vereine genug dagegen? Verantwortliche Politiker, die
sich sonst gern in der Popularität des Fußballs sonnen, zweifeln mehr
denn je. Und sprechen es immer klarer aus. Das steht für einen
Sinneswandel. Denn der Druck auf die Politik nimmt zu.
Schuldenbremsen verbieten es, dass Personaletats aufgebläht werden.
Doch während der Staat regelmäßig mit einem Massenaufgebot seiner
Polizei durchgedrehte Fußballfans in Schach halten muss, droht die
allgemeine Sicherheit Schaden zu nehmen. Die Bürger fragen sich, ob
das so sein muss. Jeder weitere Ausbruch von Gewalt im Stadion wird
den Streit verschärfen. Die Vereine werden ihn auf Dauer nicht
gewinnen können.

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