WAZ: Patientenbeauftragter Zöller rechnet mit vielen Opfern nach Transplantationsskandal / Vertrauensverlust in Organspende über Jahre hinweg

Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung,
Wolfgang Zöller (CSU), befürchtet, dass der Transplantationsskandal
an den Unikliniken in Regensburg und Göttingen zahlreiche Opfer
fordern wird. „Was hier gemacht wurde, wird in Zukunft viele Menschen
leider das Leben kosten“, sagte Zöller der NRZ (Montagsausgaben) mit
Blick auf eine nachlassende Organspendebereitschaft in der
Bevölkerung. Gerade jetzt, da man mit dem Transplantationsgesetz
Vertrauen wecken wolle, komme diese Meldung. „Schlimmer hätte es
nicht kommen können“, sagte Zöller. „Es wird garantiert Monate, wenn
nicht Jahre dauern, um das Vertrauen in die Organspende wieder
herzustellen.“

Zöller forderte eine „hohe Strafe“ für den verantwortlichen Arzt,
wenn dessen Schuld, Patientenakten manipuliert zu haben, erwiesen
ist. „So ein Mensch hat im Gesundheitswesen nichts mehr verloren.
Einen Entzug der Approbation würde ich begrüßen.“ Zugleich lehnte der
CSU-Politiker eine staatliche Überwachung der Organspende ab.
Stattdessen brauche man nun vor allem Transparenz.

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