Was in Brasilien gerade passiert, ist ein wenig der
Fluch der guten Tat. Die Armen, die in die Mittelklasse aufgestiegen
sind, wollen einen weiteren Sprung machen. Sie sind selbstbewusster
geworden, sie haben Stimme und Würde bekommen, sie kennen ihre Rechte
und fordern jetzt Legitimes ein: bessere Schulen, gute Universitäten,
die nicht politisieren, sondern die Studenten auf den Job
vorbereiten. Krankenhäuser, die Patienten gut behandeln, auch wenn
sie keine Millionäre sind. Hospitäler ohne Schlangen und lange
Wartezeiten für eine Behandlung. Und die Demonstranten wollen, dass
das Land nicht Milliarden in sportliche Großereignisse steckt,
solange die Defizite noch so groß sind. Sie fühlen sich hintergangen:
Brot und Spiele statt besserer Bildung und besserer
Gesundheitsvorsorge – das schürt Ärger.
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