Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Antibiotika-Studie

Antibiotika sind ein Segen für die Menschheit.
Sie gelten zurecht als eine der bedeutendsten Erfindungen der
Medizingeschichte. In vergangenen Jahrzehnten wurden die keimtötenden
Arzneien aber allzu leichtfertig als Allheilmittel eingesetzt,
beispielsweise zur völlig ungeeigneten Bekämpfung von
Viruserkrankungen. Der Gedanke dahinter: Der Mensch muss
funktionieren; Krankheiten auszukurieren, kostet nur unnötig viel
Zeit. Patienten fordern, viele Ärzte verschreiben bereitwillig. Bei
Kindern ist das nicht anders. Sie bekommen sogar häufiger Antibiotika
verordnet als Erwachsene. Warum? Als Eltern möchte man seine Kinder
nicht leiden sehen, Schmerzen und Beschwerden sollen ihnen so rasch
wie möglich genommen werden. Darum muss es dann bei einer
Mittelohrentzündung gleich ein Antibiotikum sein. Schadet ja nicht.
Ein Irrtum! Erst in den vergangenen Jahren hat sich die Erkenntnis
durchgesetzt, dass der unkontrollierte Einsatz von Antibiotika
gefährlich ist. Multiresistente Krankenhauskeime sind das Schlagwort.
Ein Antibiotikum ist kein Allheilmittel. Das sollten Patienten und
erst recht Ärzte wissen.

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