Westfalen-Blatt: Steinbrück schließt Urwahl zur K-Frage aus: »Es wird keiner der drei Kandidaten gegen den anderen kandidieren.«

Ex-Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) schließt
eine Urwahl über den Kanzlerkandidaten der SPD aus. »Es wird keiner
der drei Kandidaten gegen den anderen kandidieren. Das halte ich für
sicher«, sagte er dem Bielefelder WESTFALEN-BLATT (Freitagsausgabe).
SPD-Chef Sigmar Gabriel sei in der Kandidatenfrage aus seiner Sicht
als erster am Zug. »Wenn der Parteivorsitzende aus seiner Rolle
heraus sagt: –Ich erhebe den Anspruch zu kandidieren–, werden
Frank-Walter Steinmeier und ich ihm das nicht streitig machen«, sagte
Steinbrück. Eine Kampfabstimmung zwischen ihm und SPD-Fraktionschef
Frank-Walter Steinmeier schließt er ebenfalls aus. »Frank-Walter
Steinmeier und ich haben so ein Verhältnis, dass wir nicht
gegeneinander antreten würden«, sagte Steinbrück dem WESTFALEN-BLATT.

Steinbrück sieht nur zwei Wege, um den Konflikt der EU-Länder
zwischen gemeinsamer Währung und nationalen Rechten der zu
beseitigen: »entweder zurückfallen in nationale Eigenbrötelei oder
mehr Kompetenzen auf europäische Institutionen verlagern.« Bei der
Frage, was dabei mit Griechenland passiert, hat er eine klare
Antwort: »Ich halte es für wünschenswert, Griechenland in der
Eurozone zu halten«, betonte er im Interview. Das müssten die
Griechen aber selbst entscheiden.

Entscheiden müssen am Ende vielleicht aber auch die Deutschen in
Sachen Euro. »Wenn wir nationale Rechte an die EU übertragen wollen,
werden die Bürger in Deutschland und den anderen Ländern befragt
werden müssen«, sagte er dem WESTFALEN-BLATT.

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