Westfalenpost: Besserer Schutz ist möglich Von Wilfried Goebels

Winterzeit ist Einbruchszeit. In den dunklen Monaten
häufen sich die Wohnungseinbrüche. Der Anstieg der Fallzahlen und die
niedrige Aufklärungsquote müssen alarmieren, aber es gibt auch
Positives: 40 Prozent der Einbruchsversuche scheitern, weil Häuser
technisch gesichert oder Nachbarn besonders wachsam sind. Besserer
Schutz vor Dieben ist möglich.

Weil Diebesgut später nur schwer auffindbar ist und Täter kaum
Spuren hinterlassen, muss das Hauptaugenmerk auf der Verhinderung von
Einbrüchen liegen. Steuervergünstigungen, zinsgünstige Darlehen und
Beitragssenkungen der Versicherung können den Einbau von
Alarmanlagen, Sicherheitstüren und einbruchshemmenden Fenstern
fördern. Der größte Risikofaktor aber bleibt der Mensch: Wer
Wertvolles offen in der Wohnung liegen lässt, noch dazu bei
angelehnter Balkontür, riskiert den Verlust. Die Polizei kann nicht
jedes Haus und jede Wohnung absichern – zuerst verantwortlich bleiben
Hausbesitzer und Mieter.

Sinnvoll wäre es, wie bei Rauchmeldern auch beim technischen
Schutz vor Einbrechern Vorgaben in der Bauordnung zu fixieren. Auch
schärfere Regeln für Pfandleiher und Ankäufer von Gebrauchtwaren
sowie eine stärkere Überwachung der Ost-West-Autobahnen dürften das
Entdeckungsrisiko für Täter erhöhen.

Der Einbruch in die eigene Wohnung führt nicht nur zu materiellem
Schaden, das Eindringen in die vom Gesetzgeber besonders geschützte
Privatsphäre löst häufig auch psychische Folgen bei den Betroffenen
aus. Wenn die eigenen vier Wände nicht sicher sind, wächst die Angst.
Deshalb muss das Verhindern von Einbrüchen oberste Priorität haben.

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