Zahl der Empfängerinnen und Empfänger sozialer Mindestsicherung zum Jahresende 2018 um 5,1 % niedriger als im Vorjahr

Zum Jahresende 2018 erhielten rund 7,2 Millionen
Menschen in Deutschland Leistungen der sozialen Mindestsicherung. Wie
das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 5,1
% weniger als Ende 2017, als knapp 7,6 Millionen Menschen Leistungen
der sozialen Mindestsicherung bezogen. Gemessen an der
Gesamtbevölkerung sank der Anteil der Leistungsempfängerinnen und
-empfänger von 9,2 % zum Jahresende 2017 auf 8,7 % zum Jahresende
2018. Der Anteil ging damit das dritte Jahr in Folge zurück
(Jahresende 2016: 9,5 %).

Die Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme sind
finanzielle Hilfen des Staates, die zur Sicherung des grundlegenden
Lebensunterhalts dienen. Dazu zählen folgende Leistungen:

* Gesamtregelleistungen (Arbeitslosengeld II/Sozialgeld) nach dem
Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II „Grundsicherung für
Arbeitsuchende“; sogenanntes Hartz IV) erhielten Ende 2018 knapp 5,6
Millionen Menschen. Gegenüber dem Vorjahr sank damit die Anzahl der
Regelleistungsberechtigten um 5,7 %.
* Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII
„Sozialhilfe“ bezogen knapp 1,1 Millionen Menschen. Die Anzahl stieg
damit gegenüber dem Vorjahr um 1,9 %.
* Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG)
bekamen rund 411 000 Menschen. Dies entspricht einem Rückgang um 12,2
%.
* Knapp 121 000 Menschen bezogen Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb
von Einrichtungen nach dem SGB XII „Sozialhilfe“. Gegenüber dem
Vorjahr sank deren Anzahl um 4,3 %.

Der Rückgang der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach
dem AsylbLG ist auf eine rückläufige Anzahl der Asylanträge sowie auf
die hohe Zahl abgeschlossener beziehungsweise entschiedener
Asylverfahren zurückzuführen. Die betroffenen Personen beziehen dann
keine Asylbewerberleistungen mehr.

Überdurchschnittlicher Rückgang der Leistungsempfängerzahl in den
neuen Ländern

Mit einem Minus von 7,0 % ging die Anzahl der Empfängerinnen und
Empfänger sozialer Mindestsicherungsleistungen gegenüber dem Vorjahr
in den neuen Bundesländern (einschließlich Berlin) erneut
überdurchschnittlich zurück. Der Anteil der Empfängerinnen und
Empfänger sozialer Mindestsicherungsleistungen an der Bevölkerung
ging dort seit dem Jahr 2006 – mit Ausnahme des Jahres 2015 – nahezu
kontinuierlich zurück. Im früheren Bundesgebiet waren 4,5 % weniger
Menschen auf entsprechende Leistungen angewiesen.

Tabellen und Informationen zu den Mindestsicherungsleistungen in
Deutschland – unter anderem nach Leistungssystemen – für die
Berichtsjahre 2006 bis 2018 sowie Daten zu weiteren Armuts- und
Sozialindikatoren stehen im Internetangebot der Statistischen Ämter
des Bundes und der Länder unter
www.amtliche-sozialberichterstattung.de zur Verfügung.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und
Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes
unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

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