Annette Schavan kann durchatmen: Das
Bundeskabinett hat gestern den Weg für sie frei gemacht,
Botschafterin beim Vatikan zu werden. Das ist für die frühere
Bildungsministerin eine gute Nachricht, nachdem sie ihr Amt in der
Bundesregierung wegen einer umstrittenen Plagiatsaffäre verloren
hatte. Schavan hat als Bildungsministerin, auch als stellvertretende
CDU-Vorsitzende Erfolge gehabt. Dass sie nun Botschafterin wird, ist
jedoch weitaus mehr als eine nachträgliche Belohnung: Es ist auch
eine angemessene Wahl. Die 58-Jährige stand immer für einen
aufgeklärten Katholizismus, als enge Vertraute von Angela Merkel und
CDU-Vize hat sie die Modernisierung der Union mit vorangetrieben.
Schavan ist kirchentreu, aber reformbereit und kritisch, das hat sie
mit Papst Franziskus gemein. Und sie ist eine Frau – auch das kann
dem Heiligen Stuhl von deutscher Seite nur gut tun.
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