Mitteldeutsche Zeitung: zu Junckers Redner-Honoraren

Die Mentalität des „Mich kann man buchen, und mich
gibt–s im Sonderangebot“ schadet aber vor allem dem Ruf der Politik –
nicht nur der in Europa. Was folgt daraus? Zunächst einmal gibt es
ein Interesse an prominenten Rednern. Veranstalter schmücken sich
gern mit Prominenz, und das Publikum erträgt es. Kurzum: Es gibt
offensichtlich einen Markt. Der freilich lässt sich regulieren – etwa
durch mehr Transparenz. Ehemalige Minister und frühere Premiers
sollten eine Übergangsfrist einhalten, ehe sie sich wie Altrocker
gegen Geld für Provinzbühnen hergeben. Das Publikum aber sollte sich
ruhig auch fragen, was so ein Polit-Promi bekommt für seinen Vortrag.
Vorher und vor allem hinterher.

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