Über den Zusammenschluss von Kaufhof und Karstadt
wird seit Jahren spekuliert. Die Fusion ist bislang ausgeblieben.
Politisch ziehen die Kontrahenten nun demonstrativ an einem Strang.
Das Tohuwabohu beim verkaufsoffenen Sonntag bekommen sie auch
wirtschaftlich zu spüren. Das schweißt zusammen.
Unternehmen müssen Geld verdienen, Gewerkschaften und Kirchen die
Mitarbeiter schützen. In diesem Spannungsfeld muss ein Kompromiss
her. 16 Ladenöffnungsgesetze sind 15 zu viel. Der Handel in
Deutschland braucht wieder eine einheitliche Regelung, wie es sie
schon einmal gab. Die jetzige Konstellation überfordert Kommunen bei
der Genehmigung, verunsichert Verbraucher und schadet dem Handel.
Öffnungszeiten gehören nicht in die Hände von Richtern, sondern in
den Bundestag. Aus historischen Gründen ist Deutschland ein föderaler
Staat. Der Handel ist dank des Internets aber längst eine globale
Branche geworden. Der drittstärkste Wirtschaftszweig mit seinen drei
Millionen Beschäftigten braucht Klarheit. Zehn offene Sonntage wie in
Berlin wären ein guter Kompromiss. Die völlige Freigabe der
Öffnungszeiten ist dagegen eine überzogene Forderung des Handels.
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