BERLINER MORGENPOST: In Nordsyrien droht die Eskalation / Kommentar von Jan Jessen

Die Türkei will ein neues, blutiges Kapitel im
Syrienkrieg aufschlagen. Gestern vermeldete der türkische
Verteidigungsminister den Beginn der Militäroffensive gegen den
kurdischen Kanton Afrin. Für Ankara ist der Angriff eine
Antiterroroperation, die sich gegen die Kurdenmiliz YPG richtet.
Diese Miliz ist aber der engste Partner des Westens im Kampf gegen
den IS. Die türkischen Angriffe auf die kurdischen Verbündeten der
USA sind zugleich ein ungeheurer Affront. Präsident Erdogan hatte
mehrfach mit einem Angriff gedroht. Washington hat diese Drohungen
nicht ernst genommen. Ein Fehler. Es scheint, als würden die
syrischen Kurden wie schon die irakischen von ihren westlichen
Partnern im Stich gelassen. Es ist gefährlich, auf die
Verlässlichkeit von Demokraten zu setzen. Was für eine bittere
Erkenntnis.

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