Die Lage der Flüchtlinge auf der griechischen Insel
Lesbos ist verzweifelt: Allein im berüchtigten Flüchtlingslager Moria
sitzen 5500 Menschen fest. Am schlimmsten sei die Situation für
Kinder, warnen die SOS-Kinderdörfer weltweit: 2000 harren in Moria
aus, darunter 400 unbegleitete Minderjährige. Sie leiden unter
katastrophalen hygienischen Bedingungen, Gewalt und sexuellen
Übergriffen.
Hinzu kommt die Kälte: „Die Zelte sind unbeheizt, das Wasser
eiskalt, es gibt kaum Decken“, sagt George Protopapas, Leiter der
SOS-Kinderdörfer in Griechenland. „Für Kinder ist dieser Ort die
Hölle.“
Aufgrund der ausweglosen Lage der Lagerinsassen käme es immer
wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen. „Wenn die Menschen der Kälte
weiterhin schutzlos ausgeliefert sind, wird die Lage komplett
eskalieren“, sagt Protopapas. „Für Kinder ist diese Situation
inakzeptabel. Viele von ihnen sind in einem schockierenden
psychischen Zustand, nicht ausreichend vor der Kälte geschützt und in
erhöhter Gefahr, Opfer von Missbrauch und Gewaltverbrechen zu
werden.“
Die Menschen lebten wie in einem Gefängnis, nur dass nicht
annähernd klar sei, wie lange sie eingesperrt blieben. „Familien und
Kinder werden hier über Monate, teilweise Jahre zusammengepfercht
und festgehalten. Sie müssen hier Asyl beantragen. Aber die
Bearbeitung der Anträge geht extrem langsam voran“, sagt Protopapas.
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Boris Breyer
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