NOZ: Kommunen fordern mehr Engagement Niedersachsens für medizinische Versorgung auf dem Land

Kommunen fordern mehr Engagement Niedersachsens
für medizinische Versorgung auf dem Land

Verbandspräsident Trips warnt zum Start der Enquete vor
Zwei-Klassen-Medizin

Osnabrück. Niedersachsens Städte- und Gemeindebund (NSGB) hat die
rot-schwarze Landesregierung aufgefordert, mehr für die medizinische
Versorgung im ländlichen Raum zu tun. „Wenn gleichwertige
Lebensverhältnisse zwischen Großstädten und kleinen und mittleren
Städten und Gemeinden das erklärte Ziel einer Landesregierung sind,
dann muss dies auch im aktiven Handeln deutlich werden. Wir hoffen
daher darauf, dass dieses Ziel künftig wieder mehr im Mittelpunkt des
Wirkens der Landesregierung steht“, sagte NSGB-Präsident Marco Trips
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Große Hoffnungen setze der Verband
auf die am Montag, 21. Januar, startende Enquetekommission des
Landtages zur medizinischen Versorgung: 15 Abgeordnete, acht
Verbandsvertreter und vier Wissenschaftler sollen dabei bis Anfang
kommenden Jahres Lösungsansätze für drängende Probleme wie den
Ärztemangel oder die Sicherung der Klinikstruktur erarbeiten. Auch
die innerhalb der Großen Koalition umstrittene Forderung nach einer
Landarztquote soll Thema der Enquete werden.

Mit der Enquete habe das Land die Chance, „die Probleme
insbesondere der Unterversorgung auf dem Land aufzugreifen und an
Verbesserungen zu arbeiten“, sagte Trips. „Dabei erwarten wir, dass
es keine medizinische Versorgung erster Klasse in den Großstädten und
eine zweite Klasse auf dem Land gibt. Alle Menschen sind schließlich
gleich viel wert und müssen auch auf dem Land behandelt, gerettet,
versorgt und gepflegt werden“, ergänzte er.

Nach NSGB-Angaben gehen in Niedersachsen bis zum Jahr 2030 von
insgesamt 14600 niedergelassenen Ärzten rund 5000 in den Ruhestand.
Aktuell sind demnach 365 Hausarztsitze insbesondere im ländlichen
Raum unbesetzt. Da es junge Mediziner vor allem die in die Großstädte
zieht, fordert der NSGB einen schnellen Ausbau der
Medizinstudienplätze und eine Landarztquote.

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