Menschenrechtsorganisation: Europa muss Flüchtlinge aus Idlib aufnehmen

Die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation
medico international fordert angesichts der humanitären Katastrophe in Idlib die
Europäische Union zu einem sofortigen Kurswechsel auf. Die Parteinahme für die
Menschenrechte der Zivilbevölkerung sei der einzige politische Weg, der noch
offen stehe. Das schließe ein Aufnahmeprogramm für Flüchtlinge aus Idlib und
Syrien in Europa ein. „Die Parteinahme für die Millionen Menschen zwischen den
Fronten ist jetzt alternativlos. Europa sollte sich endlich auf der Seite der
Menschenrechte positionieren“, so Till Küster, Syrien-Referent bei medico
international.

„Die europäische Außenpolitik in Syrien ist blockiert, weil ihr erstes Prinzip
die Flüchtlingsabwehr ist. Das Ergebnis ist desaströs. Neue Kriege schaffen neue
Flüchtlinge, die dann als Druckmittel eingesetzt werden: ein ekelhaftes und
zynisches Spiel. Es ist längst überfällig, dass sich Europa aus dieser
selbstverschuldeten Erpressbarkeit verabschiedet. Idlib steht für den
dauerhaften Schrecken in Syrien, der von einem Großteil der Internationalen
Gemeinschaft seit Jahren tatenlos hingenommen wurde.“

Selbst ein sofortiges und bitter notwendiges Ende der Kämpfe würde die Situation
der Zivilbevölkerung nicht lösen. Die Lage in Idlib war bereits vor Ausbruch der
Kämpfe unerträglich. Hunderttausende Binnenflüchtlinge sind in Idlib gestrandet,
dazu wurden mehrere Zehntausende Rebellenmilizen, darunter vor allem
djihadistische Gruppen nach Idlib verlegt. Viele Städte im Süden und Westen der
Provinz wurden in Schutt und Asche gebombt und sind unbewohnbar.

medico international unterstützt seit Jahren ein Frauenzentrum in Idlib-Stadt.

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Till Küster, Syrien-Referent
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