Gedenken am 9. November: Die falsche Einladung / Kommentar von Thomas Fricker

Immer wieder hat die Geschichte der Deutschen gerade an einem 9. November eine Wende erfahren, hat sich Herausragendes als Zäsur eingebrannt ins kollektive Gedächtnis. Wobei Freudvolles geschah und Entsetzliches – mit der Reichspogromnacht 1938 als einzigartigem Tiefpunkt. (…) Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat jetzt dazu aufgerufen, den 9. November in seiner ganzen Widersprüchlichkeit als „Tag zum Nachdenken über unser Land“ zu begehen. Das ist ein schöner Gedanke. Aber er lädt dazu ein, beim Nachdenken darüber, wie es zum Menschheitsverbrechen der Schoah kommen konnte, auch mal fünfe gerade sein zu lassen. Es gibt leider genug Menschen, die sich das bestimmt nicht zweimal sagen lassen. Aber auch der Vorschlag des Zentralrats der Juden birgt ein Risiko. Ein nationaler Gedenktag für die Opfer der Schoah per Verordnung würde die so wichtige Erinnerungskultur sicher nicht befördern. http://www.mehr.bz/khs314i

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