Johanna, du bist Bloggerin und Sterbebegleiterin, wie passt das zusammen?
Johanna Klug: Ich würde mich erst mal gar nicht als Bloggerin bezeichnen. Vor ein paar Jahren habe ich zwar meine Seite „endlichendlos“ aufgezogen, aber eigentlich war das für mich eher der Weg als das Ziel. Jetzt bin ich beim Bücher schreiben gelandet und fühle mich gerade ganz wohl. Und eigentlich passt das alles doch ziemlich gut zusammen. Ich interessiere mich ja für viele Themen und da ist es doch super, wenn ich mein Wissen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenbringen kann.
Du bist in der Medienbranche zuhause. Hast einen Bachelor in Medienmanagement und einen Master in Digitaler Kommunikation. Nebenbei hast du dich zur Sterbebegleiterin ausbilden lassen. Zwei Bereiche, die konträrer nicht sein könnten. Wie kam es dazu?
JK: Ja, das ist schon eine sehr gegensätzliche Welt. Aber für mich gar nicht so weit voneinander entfernt. Ich habe sehr schnell zu Beginn meines Studiums gemerkt, dass mich das alles nicht so recht erfüllt. Diese oft inhaltslosen Vorlesungen, viele haben so auf elitär und wichtig gemacht. Diese scheinbar perfekte Medienwelt hat für mich irgendwie nie existiert. Das war alles so fake! Jetzt bin ich ja aber immer noch da drin. Da könnte man fast sagen ich wäre selbst in dem System gefangen, oder?
Aber nein, weil ich glaube, dass es die Medien als Sprachrohr braucht. Wie soll ich sonst andere Menschen erreichen? Wenn ich ständig in meiner Sterbebegleitungsbubble bleibe, führt das leider nicht dazu, dass wir in der Gesellschaft offener über das Thema Sterben und Tod sprechen und denken. Denn das merke ich leider viel zu oft: wir beschäftigen uns erst damit, wenn wir selbst oder andere in unserem engen Umfeld betroffen sind. Zu meiner Anfangszeit auf der Palli (Anm. d. Red. Palliativ Station) wollte ich aber genau das: in dieser Blase sein. Ich wollte unbedingt bei den Sterbenden, den Zugehörigen und den Pflegekräften sein. Da herrscht so viel pures Leben. Das ist nicht oberflächlich und da geht es nicht um Macht und Gier, es geht eben wirklich um die Menschen. Da habe ich mich sehr lange sehr Zuhause gefühlt und fühle mich auch heute noch so. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich wieder den Absprung zurück in die Realität brauche und da habe ich angefangen meine Leidenschaft für die Themen Sterben, Tod und Trauer mit meinem journalistischen Wissen zu verknüpfen.
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