Die CDU-Landtagsfraktion hatte die Ministerin jüngst aufgefordert, einen Krankenhausplan zu erarbeiten und damit die Bildung von Schwerpunkten vorzugeben. Grimm-Benne widerspricht dem. „Dann würden wir ein großes Risiko eingehen.“ Es sei richtig, erst auf den Bund zu warten. „Auch Länder wie Nordrhein-Westfalen warten erst ab, was der Bund vorgibt, um rechtsverbindliche Entscheidungen treffen zu können.“
Grimm-Benne erwartet, dass es demnächst Klarheit darüber geben werde, welche Leistungen die Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt zukünftig anbieten könnten und welche nicht. „Ende September will uns der Bund eine Software zur Verfügung stellen. Mit der kann für jedes Krankenhaus dargestellt werden, ob es mit der neuen Vorhaltepauschale und den Leistungen, die es künftig anbieten will, wirtschaftlich tragfähig ist oder rote Zahlen schreibt. Dann weiß jedes Haus, ob es so noch überlebensfähig ist oder etwas ändern muss.“
Die SPD-Politikerin betonte, an der Zentralisierung von Behandlungsleistungen werde bereits gearbeitet: „Das passiert schon auf freiwilliger Basis. Mehrere Träger haben bereits Betten abgebaut. Wenn das Bundesgesetz kommt, wird es zu einer Zentralisierung von Leistungen kommen, während bereits jetzt schon viele Häuser Kooperationen eingegangen sind oder vorbereiten“
Auf die MZ-Frage hin, wie viele der 44 Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt in zehn Jahren noch bestehen werden, wollte sich Grimm-Benne nicht festlegen. „Ich bin dafür, dass weiterhin eine flächendeckende stationäre medizinische Versorgung vorgehalten wird“, sagte sie. „Das muss nicht immer ein Krankenhaus sein, das kann auch zum Beispiel ein medizinisches Versorgungszentrum sein.“
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