Zu den israelfeindlichen Demonstrationen in Deutschland meinte Lehrer, es sei ihm unverständlich, wie man sich über Raketenangriffe auf Israel freuen könne. Die Gruppe derjenigen, die sich so verhielten, sei durch die Zuwanderung seit 2015 viel größer geworden. „Als 2015 der Zuzug syrischer Flüchtlinge begann, habe ich darauf hingewiesen: Das sind Leute, denen in ihrer alten Heimat tagein, tagaus Israelhass im Radio und im Fernsehen vorgespielt wurde. Diesen Hass haben viele mitgebracht. Sie haben ihn nicht bei der Ausreise abgegeben.“
Die vom Land NRW veröffentliche Studie über einen hohen Anteil von Menschen mit antisemitischen Auffassungen in der deutschen Gesellschaft habe ihn nicht wirklich überrascht, meinte Lehrer. „Schon vor dem Mauerfall gab es Umfragen, die auf latent antisemitische Einstellungen bei rund einem Fünftel der Menschen in der damaligen Bundesrepublik hinwiesen. Das hat die deutsche Gesellschaft als Ganzes, aber auch die deutsche jüdische Gemeinschaft immer als eine Art Rechenfehler interpretiert.“ Man habe das nie richtig wahrhaben wollen. Die Anteile der derjenigen, die den Holocaust leugneten oder sogar glaubten, dass die jüdische Religion Ritualmorde an Kindern zulasse, zeige, dass „wir in der Bildungspolitik etwas grundlegend falsch gemacht“ hätten.
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