Die FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Birgit
Homburger, will persönlich „durch solide und seriöse Arbeit“ dazu
beitragen, dass die FDP aus der Glaubwürdigkeits-Krise kommt. „Ich
habe in meiner Aufgabe als Fraktionsvorsitzende in den eineinhalb
Jahren enorm an Erfahrung und an Bekanntheitsgrad gewonnen“, meinte
Frau Homburger in einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“
(Sonnabend-Ausgabe). Um liberale Inhalte in der Koalition
durchzusetzen, sei „die notwendige Knochenarbeit“ zu leisten,
ergänzte die innerparteilich umstrittene Politikerin. Aber diese
Knochenarbeit sei „im Interesse der Glaubwürdigkeit unerlässlich“.
Für den scheidenden FDP-Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle hoffe
sie, so sagte Frau Homburger, „dass er sich weiter in der
Außenpolitik profiliert“. Sie vermute, dass sich Westerwelle
zukünftig „schwerpunktmäßig“ auf die Außenpolitik konzentrieren
werde. Seine Erfahrung sei aber auch in anderen Bereichen weiter
gefragt, zeigte sich Frau Homburger überzeugt.
Mit Blick auf ihre eigenen Chancen, im Herbst als
Fraktionsvorsitzende wiedergewählt zu werden, sagte Homburger in dem
Interview: „Die Wahlen zum Fraktionsvorstand stehen im Herbst an.
Jetzt geht es um das Bundespräsidium der FDP, das sich erheblich
erneuern wird und für das ich nicht mehr kandidieren werde.“
Notwendig sei insgesamt „Erneuerung und Stabilität“ bei der FDP.
„Vor allem aber geht es darum, die FDP inhaltlich nach vorn zu
bringen. Wir müssen uns stärker an der Lebenswirklichkeit der
Menschen orientieren“, mahnte die Liberale.
„Das Glaubwürdigkeitsproblem der FDP“ habe zwei Ursachen. „Wir
haben Dinge versprochen, die wir nicht liefern konnten und wir haben
an einigen Stellen auch unsere Positionen verändern müssen, ohne dass
dies für unsere Wähler nachvollziehbar gewesen wäre. Da müssen wir
liefern, um neue Glaubwürdigkeit zu erwerben“, so Homburger.
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