Nach den blutigen Zusammenstößen in Kairo ist
Unionsfraktionschef Volker Kauder besorgt um die Situation koptischer
Christen in Ägypten. „Ich mache mir Sorgen, dass radikale
islamistische Kräfte mehr Einfluss gewinnen“, sagte Kauder der
„Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). Aufgabe des Westens sei es,
die ägyptische Übergangsregierung darin zu bestärken, die
Religionsfreiheit im Land zu garantieren. Kauder empfahl, die
deutsche Präsenz im Land zu verstärken. „Die Menschen, die für
Freiheit und Demokratie gekämpft haben, sollen spüren, dass wir sehr
aufmerksam verfolgen, was dort geschieht – auch natürlich im Sinne
der Christen“, betonte Kauder, der selbst in Kürze erneut nach
Ägypten reisen will. Im Dialog mit den Verantwortlichen sollte nach
Kauders Ansicht für ein bürgerliches Familienrecht in Ägypten
geworben werden. Das dortige religiös geprägte Familien- und Eherecht
müsse entschärft werden. „Das würde viele Probleme beseitigen und
Streit zwischen den Religionsgemeinschaften vermeiden“, so Kauder.
Der Unionsfraktionschef lobte Außenminister Guido Westerwelle für
sein Engagement in Ägypten und empfahl der EU-Außenbeauftragten
Catherine Ashton indirekt, sich daran ein Beispiel zu nehmen. „Ich
würde mir wünschen, dass die EU-Außenbeauftragte dafür dieselbe Kraft
aufbringt wie beim Ausbau des diplomatischen Dienstes“, meinte
Kauder.
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