Stuttgart 21 wird weitergebaut. Die Nachricht
überrascht nicht. Zuletzt war der Tonfall auf Seiten des
Bahn-Managements schärfer geworden. Sein Trend: Wir ziehen das durch.
Das Platzen der Verhandlungen über die Verlängerung des vorläufigen
Baustopps war also zu erwarten. Der Eigner der Bahn, der Bund, hat
erstens keinerlei politisches Interesse, der bundesweit ersten
grün-roten Landesregierung entgegen zu kommen. Zum Zweiten wäre ein
Nachgeben aus schwarz-gelber Sicht ein fatales Signal. 51 weitere
große Infrastrukturprojekte stecken fest, weil es Widerstand gibt.
Ein Rückzug in Stuttgart würde solchen Widerstand nur noch anfachen.
Der Bundesverkehrsminister geht – zunächst – als Sieger vom Platz.
Der Verlierer ist Winfried Kretschmann. Der grüne Ministerpräsident,
der schon Partner SPD nie vom Nein zum Bahnhofsprojekt überzeugen
konnte, muss jetzt nicht nur die Enttäuschung der eigenen Parteibasis
hinnehmen. Er wird schnell Probleme mit jenen freien radikalen
„Parkschützern“ bekommen, die Stuttgart 21 um jeden Preis
verhindern wollen. Hoffentlich nicht um den der Gewalt.
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