Köln. Der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok hat mit
Blick auf den Sondergipfel der Euro-Staaten zu entschlossenem Handeln
aufgefordert. „Es geht jetzt darum, dass sie am Donnerstag ein
geschlossenes Programm hinkriegen und nicht immer wieder Stückwerk“,
sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Montag-Ausgabe). „Es muss ein
Gesamtpaket geben und nicht immer zu wenig zu spät.“ Brok schloss für
einen späteren Zeitpunkt die Ausgabe von Eurobonds, also gemeinsamen
europäischen Anleihen, „nicht vollkommen aus“, fügte aber hinzu: „Es
muss klar sein, dass für Sünderländer nicht die Sicherheit besteht,
dass sie sowieso rausgezogen werden. Es muss Druck auf dem Kessel
bleiben.“ Das CDU-Vorstandsmitglied Armin Laschet erklärte dem Blatt:
„Wir brauchen in dieser Krise eine neue europäische Initiative. Man
muss daraus einen neuen Integrationsschub machen. Denn wir werden
weltweit nur mit mehr und nicht mit weniger Europa wahrgenommen.“ Er
habe auch Sympathie für die Idee des Präsidenten der Europäischen
Zentralbank, Jean-Claude Trichet, dass Europa aktiv die
Haushaltspolitik der Schuldenstaaten kontrollieren müsse, so der
frühere Europaabgeordnete. Der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs, verteidigte unterdessen
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gegen Kritik aus den eigenen Reihen an
ihrer Europapolitik. „Ich verteidige Frau Merkel voll“, sagte er dem
„Kölner Stadt-Anzeiger“. „Die Kritik ist nicht in Ordnung. Es kann
nicht sein, dass die Europäer keine Hausaufgaben machen und wir
dürfen es noch nicht mal sagen. Wenn die Kanzlerin darauf hinweist,
dass Verträge einzuhalten sind, dann hat sie recht – und an ihrem
Geburtstag besonders.“ Merkel wurde gestern 57 Jahre alt.
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