Lausitzer Rundschau: EnviaM-Chef Giesting:Ökostrom droht Abschaltung / Stromnetze müssen erst angepasst werden / Kein Plan B für Energiewende

Cottbus. Der Vorstandschef des regionalen
Energieversorgers EnviaM, Carl-Ernst Giesting, ist überzeugt davon,
dass der Ausbau von Wind- und Solarparks in Kürze gedrosselt werden
muss. In einem Interview mit der in Cottbus erscheinenden „Lausitzer
Rundschau“ (Montagausgabe) nennt er als Grund dafür den noch
ungenügenden Netzausbau. „Ich bin sicher, dass das kommen wird, nicht
nur wegen des Netzausbaus, sondern auch weil uns sonst die Kosten
davonlaufen“, sagt er der Zeitung.

Der Manager des regionalen Energieversorgungsunternehmens, der die
Energiewende als „Operation am offenen Herzen“ und alternativlos
bezeichnet, erwartet von der Politik eine Entschlackung der
Verwaltungsvorschriften für den Bau neuer Stromleitungen, damit die
Netzanpassung schneller vorankomme. Schon jetzt werde in
Ostdeutschland mehr Strom erzeugt als verbraucht. Bis 2020 werde die
Erzeugung erneuerbarer Energie dort sechsmal so hoch sein wie der
Strombedarf.

Damit der Netzausbau an Fahrt gewinne, müssten Energieversorger,
Politik, Bürger, Forschungsinstitute und die Medien nach Giestings
Ansicht verstehen, dass die Energiewende tatsächlich eine
Mammutaufgabe ist. Und die könne, sagt er der Zeitung, nur bewältigt
werden, wenn jeder seinen Beitrag dazu leiste. „Es gibt dazu keinen
Plan B“, betont der EnviaM-Chef.

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