Teheraner Verwirrspiel
Ölhahn zu, Ölhahn auf, angebliche Gesprächsbereitschaft – eines
scheint sicher: Kein anderer scheint sich aufs Verwirren der
internationalen Politik so gut zu verstehen wie der Iran. Sicher ist
aber auch: Viel hat das im Januar angekündigte Brüsseler Öl-Embargo,
um Teheran von seinem umstrittenen Atomprogramm abzubringen, nicht
erreicht. Präsident Ahmadinedschad teilte gestern die Inbetriebnahme
dreier weiterer Nuklearanlagen mit.
Gewiss, die Sanktionen werden irgendwo auch der iranischen
Wirtschaft schaden. Hinsichtlich des EU-Öl-Embargos muss man
allerdings auch feststellen, dass der wichtigste Kunde nach wie vor
China ist.
Umso mehr erschließt sich angesichts der Wirkungslosigkeit der
Sanktionen kaum noch deren Sinn. Experten sind sich längst einig,
dass der Iran mit seinen Atomplänen nicht mehr aufzuhalten ist – und
der Westen sich damit bereits abgefunden hat. Es wartet dann aber die
nächste Herausforderung. +++
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