Ein Kilogramm Brot hat vor 22 Jahren 3,20 Mark
gekostet, umgerechnet etwa 1,60 Euro. Einen Liter Benzin gab es
damals für etwa 60 Cent, einen halben Liter Bier für 55 Cent. Alles
ist teurer geworden – nur das Falschparken nicht. Die Verwarngelder
dafür sind seit dem Jahr 1990 nicht mehr erhöht worden. Und das,
obwohl das verfügbare Einkommen in der Zwischenzeit um 59 Prozent
gestiegen ist. Das frei verfügbare Einkommen der Kommunen hingegen
ist unterdessen drastisch gesunken. Gerade einmal drei bis neun
Kommunalhaushalte in NRW wurden Mitte der 90er Jahre von der
Aufsichtsbehörde nicht genehmigt.
Auf
die Gefahr hin, sich hier höchst unbeliebt zu machen: Es wird höchste
Zeit, mehr für Parkverstöße zu verlangen. Teurer geworden ist nämlich
auch die Parkraumbewirtschaftung für die Kommunen. Teurer geworden
sind ebenso die Politessen, die herumgehen müssen. Nicht nur, um zu
gucken, wer ohne zu zahlen parkt. Sondern um zu kontrollieren, wer
Zufahrten für Feuerwehr und Rettungsdienste verbarrikadiert. Und zwar
bundesweit, ganz gleich wie viel oder wenig dort eine Kommune für
einen Parkplatz verlangen kann. Folglich müssen die Sätze bundesweit
steigen. Selbst wenn in Südwestfalen das Falschparken vielerorts noch
deutlich mehr kostet, als das Groschengrab am Straßenrand.
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