Vor zehn Jahren begann mit dem US-geführten
Einmarsch in den Irak ein Krieg, der die Kräfteverhältnisse des
gesamten Nahen Ostens verändert hat. Dieser Krieg war ein Verbrechen,
und er war ein Fehlschlag. Ein Verbrechen, weil er ein eklatanter
Verstoß gegen das Völkerrecht war, begründet mit einer infamen Lüge.
Zehntausende Menschen starben, Hunderttausende leiden noch heute
unter den Folgen. Die Verantwortlichen mussten sich bis heute vor
keinem Gericht verantworten. Das ist bitter genug. Dieser Krieg war
aber auch ein Fehlschlag, weil er dem Irak und der Region weder einen
Demokratisierungsschub noch Sicherheit gebracht hat. Arroganz und
Planlosigkeit haben zum Gegenteil geführt: Der Nahe Osten droht ins
Chaos abzugleiten, der Westen hat seine Glaubwürdigkeit verspielt.
Weil Teheran seine Einflusssphäre durch den Irak-Krieg so gewaltig
ausdehnen konnte, ist in den vergangenen Jahren die Rivalität
zwischen dem Iran und den sunnitischen Golfstaaten gewachsen; in
Syrien tragen die beiden Seiten diese Rivalität auf dem Rücken der
Bevölkerung aus. Der Bürgerkrieg dort ist somit eine Konsequenz des
Einmarsches in den Irak vor zehn Jahren.
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