In Schleswig-Holstein soll es künftig keine eigene
Ausbildung von Gymnasiallehrern mehr geben. Dies kündigte die
Bildungsministerin des Landes, Waltraud Wende, in einem Interview mit
der Tageszeitung „neues deutschland“ an (Freitagausgabe). „Die an
unseren Universitäten ausgebildeten Lehrkräfte müssen sowohl in
Gemeinschaftsschulen mit eigener Oberstufe wie in Gymnasien
einsetzbar sein“, begründete dies die Ministerin. Auch die
Beibehaltung des Abiturs nach 12 Schuljahren (G8) verteidigt Wende.
„Es ist eine ideologisch befrachtete Diskussion. Die Gegner von
G8-Gymnasien verweisen auf den stressigen Alltag der Schüler. Ich
sage dazu nur, wenn G8 richtig umgesetzt ist, ist es sehr wohl
lebbar. Schauen wir doch in die neuen Bundesländer, die bei
Abitur-Leistungsvergleichen mit den alten Ländern locker mithalten
und wo es keinen Widerstand gegen G8 gibt.“
Kritik übt Wende an den Lobbyisten der Gymnasien. Organisationen
wie der Philologenverband würden die Leistungen der beruflichen
Schulen, die zum Abitur führen und auf denen heute bereits die Hälfte
der Abiturienten ihrer Studienberechtigung erwerben, unnötig schlecht
reden. Das Gymnasium soll in Schleswig-Holstein allerdings erhalten
bleiben, betonte Wende.
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