Rheinische Post: Hohes Gut Gesundheit Kommentar Von Eva Quadbeck

Die Ärzte verweisen zu Recht darauf, dass ihnen
– gemessen an der Zahl der Operationen, Behandlungen und Therapien –
relativ wenige Fehler unterlaufen. Dennoch ist jedes Mal die
Aufregung groß, wenn die Behandlungsfehler-Statistik veröffentlicht
wird. Das liegt schlicht daran, dass es um das höchste Gut geht, das
ein Mensch hat: seine Gesundheit. Und das bedeutet: Jeder
Behandlungsfehler ist ein Schicksalsschlag für den Betroffenen und
sein Umfeld. Seit einigen Jahren ist bei den Ärzten zum Glück mehr
Offenheit in Bezug auf die kritische Auseinandersetzung mit eigenen
Fehlern eingekehrt. Die veröffentlichte Statistik der Ärzte und die
Warnsysteme über Fehler und Beinahe-Fehler belegen dies. Aber
offenbar gibt es noch Defizite, wenn es darum geht, dass ein Arzt,
bei dessen Behandlung es Komplikationen gegeben hat, ans Krankenbett
des Betroffenen tritt und offenlegt, was passiert ist. Eine bessere
Kommunikation zwischen Arzt und Patient in solchen Fällen könnte die
Zahl der grundlosen Beschwerden über Behandlungsfälle senken.

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