„Wir setzen uns für stärkere Entwicklung der ärmsten Länder der Welt ein“ Hans-Jürgen Beerfeltz, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist am gestrigen Sonntag als Leiter der deutschen Delegation nach Istanbul abgereist, um die Bundesregierung bei der vierten Konferenz der Vereinten Nationen (VN) für die am wenigsten entwickelten Länder (Least Developed Countries ? LDC) zu vertreten. „Diese Konferenz ist die wohl größte und wichtigste VN-Tagung in diesem Jahr“, sagte Beerfeltz. Erwartet werden rund 10.000 Teilnehmer aus mehr als 170 VN-Mitgliedsstaaten.
Ziel der Konferenz, die vom 9. bis 13. Mai stattfindet, ist die Bestandsaufnahme der Umsetzung des „Brüsseler Aktionsplans“ der vorangegangenen LDC-Konferenz (2001) sowie die Verabschiedung eines neuen Aktionsprogramms für die Entwicklungsdekade 2011-2020.
Beerfeltz erhofft sich von der Konferenz einen spürbaren Impuls für die Entwicklungsanstrengungen der derzeit 48 als LDC eingestuften Länder. Nach wie vor leben mehr als die Hälfte der 880 Millionen Menschen in den LDC unterhalb der Armutsgrenze. „Die vierte LDC-Konferenz soll und muss ein besonderer Erfolg werden. Wie beim MDG-Gipfel im vergangenen September in New York wollen wir auch in Istanbul eigene Akzente setzen“, unterstrich Beerfeltz vor seiner Abreise nach Istanbul. Um eine der Kernforderungen der Konferenz, die Halbierung der Zahl der derzeit 48 LDC innerhalb der kommenden zehn Jahre, umzusetzen, seien allerdings die Länder auch selbst gefordert, betonte der Staatssekretär. „Demokratischere Regierungen, gute Regierungsführung und eine bessere Wirtschaftspolitik müssen stärker zur Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung in LDCs werden. Die neue Entwicklungsdekade mit den LDC braucht auch neue globale Partnerschaften und Formen der Zusammenarbeit, insbesondere mit den Schwellenländern. Die Qualität und Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit mit den LDCs muss weiter verbessert werden.“
Neben der Teilnahme am Plenum der Konferenz sind hochrangige Gespräche geplant, unter anderem mit dem nepalesischen Premierminister und „Global LDC Chair“, Jhala Nath Khanal. Weiterhin steht eine Teilnahme an hochrangigen Veranstaltungen zu Privatsektorförderung, Ressourcenmobilisierung sowie „Aid-for-trade“ auf dem Programm des Staatssekretärs.
Das BMZ arbeitet derzeit mit 24 LDC im Rahmen der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit zusammen. Mit fünf LDC kooperiert das BMZ im Rahmen regionaler Programme. Die deutschen Leistungen an die LDC haben sich in der letzten Dekade auf 2,4 Milliarden Euro (2009) verdoppelt. Die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten bleiben der weltweit größte Geber für die LDC-Ländergruppe. 2010 erreichte ihr Engagement für die ärmsten Länder insgesamt 15 Milliarden Euro.
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