Angst ist selten ein guter Ratgeber. Das gilt im
Leben wie auch in der Politik. Die leidenschaftliche Ablehnung einer
erneuten großen Koalition in weiten Teilen der SPD ist verständlich.
Die GroKo-Gegner treibt die Sorge um, dass von der ehrwürdigen
deutschen Sozialdemokratie nach vier weiteren Jahren als
Juniorpartner von Angela Merkel nicht mehr viel übrig bleibt. Deshalb
ist die in der SPD tobende Debatte gut und richtig. Aber darf eine
Volkspartei der linken Mitte aus Angst vor dem eigenen Untergang
ihren Anspruch, das Land solidarischer und sozialer zu gestalten,
quasi beim Pförtner abgeben? Schulz & Co. Sollten beim Parteitag mit
offenem Visier und guten Argumenten für mehr soziale Gerechtigkeit
kämpfen – und das lässt sich nur von der Regierungsbank aus
erreichen.
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