Berlins Integrationssenatorin Kolat (SPD): Muslimische Viertel für Juden nicht besonders problematisch

Berlins Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) hat
die Einschätzung zurückgewiesen, Antisemitimus trete vor allem in
Stadtteilen mit einem hohen muslimischen Bevölkerungsanteil auf.

Kolat sagte am Sonnabend im rbb-Inforadio, statistisch gesehen
gebe es keine besonderen Problemviertel. Zwar sei in Berlin die Zahl
antisemitischer Vorfälle den vergangenen Jahren gestiegen. Diese
kämen aber zum größten Teil aus der rechtsextremen Szene. „Wir haben
ein Problem, aber das lässt sich nicht eindeutig fokussieren nur auf
muslimische Berlinerinnen und Berliner“, sagte Kolat.

Die SPD-Politikerin reagierte damit auf Äußerungen des Präsidenten
des Zentralrats der Juden in Deutschland, Schuster. Er hatte am
Donnerstag im rbb-Inforadio davon abgeraten, in Vierteln mit einem
hohen muslimischen Bevölkerungsanteil eine Kippa zu tragen, um nicht
als Jude erkennbar zu sein.

Kolat sagte, sie sehe auch Antisemitismus unter muslimischen
Jugendlichen. Hier seien vor allem die islamischen Verbände
gefordert, sich gegen Antisemitismus einzusetzen und auf die
Jugendlichen entsprechend einzuwirken.

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