Bundesinnenminister de Maizière trifft erstmals Imame zum Dialog

ister Dr. Thomas de Maizière trifft sich heute mit 16 islami-schen Religionsbediensteten in Bonn. Die Imame sind allesamt in Deutsch-land tätig und gehören islamischen Organisationen an, die auch Teil der Deutschen Islam Konferenz (DIK) sind. Darunter: die Alevitische Gemeinde Deutschland (AABF), die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland (IGBD), die Türkische Union der Anstalt für Religion (DITIB), der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) sowie der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland (ZMaD).

Bei dem informellen Treffen will Bundesinnenminister de Maizière für mehr Anstrengungen bei der Integration von Muslimen in Deutschland werben: „Imame tragen eine große Verantwortung als Vermittler zwischen Moscheen und Öffentlichkeit, als Multiplikatoren im Integrationsprozess und bei der Verhinderung von Extremismus. Bis mehr und mehr in Deutschland aufge-wachsene und auch hier ausgebildete Menschen als Religionsbedienstete in den Moscheen arbeiten können, kommt der Fortbildung der derzeit in Deutschland tätigen Imame große Bedeutung zu.“

Die Deutsche Islam Konferenz entwickelt derzeit ein Modellkonzept für die sprachliche und gesellschaftskundliche Fortbildung von Imamen, religiösem Personal und weiteren Multiplikatoren in islamischen Gemeinden. Dieses Konzept wird auf dem nächsten Plenum der DIK, im Frühjahr 2011, vorge-stellt.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Bedrohungen durch islamistische Extre-misten ruft Bundesinnenminister de Maizière zu einem besseren Miteinander zwischen Mehrheitsgesellschaft und Muslimen auf. „Die Bedrohungen dürfen nicht das überwiegend gute Verhältnis zueinander stören.“ De Maizière verur-teilt in diesem Zusammenhang in aller Schärfe die in jüngster Zeit verübten Brandanschläge auf Moscheen. Es dürfe aber auch nicht verschwiegen werden, dass Radikalisierung bis hin zur Bereitschaft, sich gewaltbereiten Gruppierungen anzuschließen, auch unter hier lebenden Muslimen vorkommt. „Die Prävention von Extremismus und Radikalisierung ist ein gemeinsames, zentrales Anliegen, zu dem die Muslime in Deutschland, insbesondere auch die Imame, einen wichtigen Beitrag leisten können. Die Deutsche Islam Konferenz widmet sich intensiv diesem Thema.“

In Deutschland sind schätzungsweise über 2000 islamische Religionsbedienstete in ca. 2600 Moscheegemeinden und weiteren Gebetsstätten wie Cem-Häusern tätig.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bmi.bund.de sowie unter www.deutsche-islam-konferenz.de.

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