Der arabische Raum besteht nicht nur aus Katar / Deutsche Ausfuhren steigen im Mai erneut deutlich, VAE und Saudi Arabien finden zu alter Stärke zurück

Die deutschen Ausfuhren haben im Mai
erneut zugelegt – um 19,9% (verglichen mit dem Mai 2010) auf 92,1
Milliarden Euro (Destatis). Damit lag der Handelsbilanzüberschuss
saisonbereinigt bei 12,8 Milliarden Euro (Destatis). Der Außenhandel
boomt weiter, die Wirtschaft im Nahen Osten ebenfalls. Dubai
empfiehlt sich als sicherer, liberaler, attraktiver und billigerer
Standort; Saudi Arabien wegen seiner wirtschaftlichen, geografischen
und demografischen Größe; Katar wegen der hohen
Infrastrukturinvestitionen, die wohl unabhängig von der WM getätigt
werden: der arabische Markt ist wieder hochattraktiv. Geht man von
den Prognosen der Economist Intelligence Unit (EIU) aus, werden die
Mitglieder des Golf-Kooperationsrates (GCC) dieses Jahr Waren im Wert
von US$ 369 Mrd. importieren, 2012 sogar US$ 379 Mrd. (und damit
mehr als im Rekordjahr 2008): „Allerdings gilt nach wie vor: wer in
der Region gute Geschäfte machen möchte, sollte vor Ort präsent sein
und einen langen Atem haben. Der Markt ist schwierig, der Aufbau von
guten Kontakten immens wichtig“, warnt Martin Böll, Repräsentant von
Germany Trade & Invest in Dubai.

Die GCC-Staaten sind der viertwichtigste Überseemarkt
Deutschlands. Der wieder angezogene Ölpreis sorgt dafür, dass die
Kassen der Öl und Gas produzierenden Länder wieder kräftig klingeln.
Das Wirtschaftswachstum der Region kann sich sehen lassen (für die
Vereinigten Arabischen Emirate wird für 2013 ein Wachstum des BIP von
5% oder mehr prognostiziert), die Summe der begonnenen und geplanten
Großprojekte ist weiterhin gigantisch, die hohe Importabhängigkeit
bleibt. Angesichts der politischen Ereignisse in der arabischen Welt
wird die traditionelle Beschwichtigungspolitik gegenüber der eigenen
Bevölkerung verstärkt fortgesetzt: „Das heißt im Klartext: Es wird
mehr Geld, zum Teil sogar sehr viel mehr Geld, an die eigenen
Staatsbürger verteilt, was unmittelbar den Konsum beflügelt. Und es
wird spürbar mehr für Infrastrukturen ausgegeben, was unter anderem
der Bauindustrie und spezialisierten Zulieferern zugutekommt“, so
Martin Böll weiter. Das bedeute auch, dass der Markt für deutsche
Unternehmen zumindest quantitativ attraktiver sei denn je.

Die Wirtschaftsprognosen sind gut und auch einige politische
Entwicklungen scheinen vielversprechend: die GCC wollen Jordanien und
Marokko als neue Mitglieder aufnehmen, was den gemeinsamen Markt
schlagartig deutlich vergrößern würde. Und auch ein erneuter Versuch
soll unternommen werden, die Zollunion auf die Beine zu stellen.
Zieldatum ist der 1. Januar 2015.

Germany Trade & Invest ist die Gesellschaft für Außenwirtschaft
und Standortmarketing der Bundesrepublik Deutschland. Die
Gesellschaft berät ausländische Unternehmen, die ihre
Geschäftstätigkeit auf den deutschen Markt ausdehnen wollen. Sie
unterstützt deutsche Unternehmen, die ausländische Märkte erschließen
wollen, mit Außenwirtschaftsinformationen.

Pressekontakt:
Andreas Bilfinger
T. +49 (0)30 200 099-173
M. +49 (0)151 171 50012
F. +49 (0)30 200 099-511
Andreas.Bilfinger@gtai.com