Der Tagesspiegel: Kfor-Kommandeur Bühler sieht rechtsstaatliche Defizite im Norden des Kosovo

Der Kommandeur der Kfor-Truppen im Kosovo, Erhard
Bühler, hat rechtsstaatliche Defizite im Norden des Kosovo für die
Konflikte an der dortigen Grenze zu Serbien verantwortlich gemacht.
Das Fehlen rechtsstaatlicher Strukturen sei „eine der Ursachen der
heutigen Problematik“, sagte Bühler dem Berliner „Tagesspiegel“
(Donnerstagausgabe). Man habe „viel zu lange zugelassen, dass sich
hier radikale Strukturen herausgebildet haben. Das sind insbesondere
sehr starke kriminelle Strukturen, die übrigens multiethnisch
aufgestellt sind – sie sind durchaus kosovo-albanisch als auch
kosovo-serbisch.“ Dabei gehe es um Machterhaltung und um Geld. Diese
Kräfte nähmen „die friedliebende Bevölkerung im Norden gewissermaßen
als Geisel“. Recht und Gesetz müssten auch im Norden des Kosovo
gelten, sagte Bühler. „Wir haben hier genügend Eulex-Polizei im Land,
die mit Unterstützung von Kfor agieren kann. Recht und Ordnung müssen
dort durchgesetzt werden, so dass auch die Politik anschließend
politische Lösungen erzielen kann.“

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