In der Linkspartei gibt es nach der Wahl in
Sachsen-Anhalt die Forderung, ein Linksbündnis auch unter Verzicht
auf einen von den Linken gestellten Ministerpräsidenten möglich zu
machen. André Brie, früherer Europaabgeordneter und langjähriger
PDS-Stratege, sagte dem „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe), er rate,
„der SPD in dieser Angelegenheit entgegenzukommen“, selbst wenn sie
bei der Abstimmung gegenüber der Linken unterlegen sei. Im Gespräch
mit der in Berlin erscheinenden Zeitung meinte er weiter: „Wenn die
Inhalte stimmen, halte ich das für wichtiger als die
Ministerpräsidentenfrage.“ Brie ist vor ein paar Tagen zum
Wahlkampfchef der Linkspartei in Mecklenburg-Vorpommern ernannt
worden, wo im Herbst gewählt wird. Bodo Ramelow, der als
Linken-Fraktionschef in Thüringen 2009 nach der Landtagswahl dort
eine ähnliche Diskussion erlebt hat, äußerte sich zu dieser Frage
skeptischer. Am Schluss würden die Sozialdemokraten doch wieder in
die Arme der CDU gehen, sagte er dem „Tagesspiegel“. „Ich glaube
nicht daran, dass die SPD in Sachsen-Anhalt den Mut und die Kraft
hat, einen Politikwechsel einzuleiten. Ich befürchte, es wiederholt
sich das Schauspiel von Thüringen.“
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